Die alltägliche digitale Herausforderung

Positive Möglichkeiten nutzen und Risiken besprechen.

Im März waren die Delegierten des haus-internen Jugendparlaments zu einem Wochenende in der Jugendherberge in Scharbeutz. Alle haben das Frühlingswochenende direkt am Ostseestrand genossen. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die digitalen Medien auch an einem solchen Wochenende eine große Rolle spielen. Zumindest am ersten Tag war es für das Leitungsteam auffällig, dass immer wieder zwei Jugendliche in der Gruppe vermisst wurden. Die Suche nach den „Vermissten“ war schnell beendet, als einer der anwesenden Jugendlichen sagte: „Schaut doch einfach im W-LAN-Bereich nach.“ – Ein Hot-Spot, der einen kostenlosen Zugang zum Internet ermöglicht, hat einfach eine große Magnetwirkung für Jugendliche.

Die alltägliche digitale Herausforderung

 

Digitale Medien sind täglich genutzter Bestandteil im Leben junger Menschen. Sie sprechen alle Lebensbereiche an: Jugendliche kommunizieren mit ihren Freunden, tauschen sich zu Themen aus, machen Fotos und verschicken sie, spielen und hören Musik und informieren sich. Digitale Medien bilden einen vertrauten Raum, der für die Jugendlichen nicht mehr wegzudenken ist. Die große Bedeutung von Smartphones, Handys und Tablets wird deutlich, wenn Kinder anfangen, diese aus Holz nachzubauen, wie wir es erstmals vor zwei Jahren in der Holzwerkstatt erlebt haben.

Die Auswirkungen der Digitalisierung spüren wir alltäglich. Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene können sich nur schwer von diesen Geräten abwenden. Die Nutzung und der Umgang mit den Medien bringt großes Konfliktpotenzial mit sich. Die Erzieherinnen und Erzieher haben schriftliche Vereinbarungen zur Mediennutzung zur Hand, die den Alltag zwischen Kindern, Erwachsenen und das Leben in der Gemeinschaft regeln sollen. Diese schriftliche Vereinbarung ist von Vertretern der Jugendlichen im „Jugendparlament“ gemeinsam mit den pädagogischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im QM-Zirkel (QM-Qualitätsmanagement) erarbeitet worden. Sie wird grundsätzlich erst nach einem pädagogischen Gespräch über den Umgang mit den digitalen Angeboten gemeinsam unterzeichnet.

Junge und erwachsene Menschen brauchen Möglichkeiten, sich auszutauschen, zu treffen, zu kommunizieren und sie möchten miteinander verbunden sein. Wir sehen die vielfältigen positiven Möglichkeiten des digitalen Austauschs, sehen aber auch die Risiken, Gefahren und Fallen der medialen Welt. Es ist unsere Aufgabe, aufzuklären und den Kindern und Jugendlichen praktische Kompetenzen an die Hand zu geben.

Mathias Kaiser