Julia und Jan übernehmen Verantwortung im Jugendparlament
Als gewählte Sprecher und Sprecherin vertreten sie die Interessen der Kinder und Jugendlichen.
Beide vertreten das von den hier lebenden Kindern und Jugendlichen gewählte Jugendparlament innerhalb und außerhalb des Kinder- und Jugendhauses St. Josef.
Für beide ist das Jugendparlament ein positives Instrument der Beteiligung. „Wenn so viele Kinder und Jugendliche miteinander wohnen, braucht das Zusammenleben Strukturen der Mitbestimmung“, da sind sie sich einig. „Wir haben die Möglichkeit, an der Weiterentwicklung der Strukturen mitzuarbeiten, die hier in der Einrichtung unserer Leben mitbestimmen“.
Erfolge haben schon gezeigt, dass es sich lohnt. Bei einer spontanen Aufzählung der beiden wird schnell deutlich, was ihnen wichtig ist: die Umbenennung der Hausaufgabenzeit in Ruhezeit, die Installation eines eigenen WLAN-Netzes für die Kinder und Jugendlichen, die Verlegung des Raucherplatzes, weg von der Straße, und die Vereinheitlichung der „Hereinkommens-Zeiten“ für alle Altersstufen und Wohngruppen innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Die Diskussion über Regeln, die von allen eingehalten werden müssen, damit das Zusammenleben gelingt, ist ein laufender Prozess, der immer wieder neu beleuchtet und hinterfragt wird. Julia erzählt, dass der Workshop „Privatsphäre“ zusammen mit den Gruppenleitungen sehr viel bewirkt hat. „Wir werden gehört!“, ist ein Satz, der in unserem Gespräch des Öfteren fällt.
Die beiden wünschen sich von ihren Mitbewohnern und Mitbewohnerinnen noch mehr Vorschläge und Mut, Themen anzusprechen. Nur so gibt es die Chance auf Veränderung.
Julia ist 13 Jahre alt und lebt seit 2016 in unserer Einrichtung. Sie wohnt in der Georg-Gruppe und geht zur Schule.
Jan, 18 Jahre alt, ist 2008 bei uns eingezogen. Er hat im Laufe der Zeit in verschiedenen Wohngruppen gelebt. Zurzeit bereitet er sich in der Valentin-Gruppe auf das Leben in einer eigenen Wohnung vor.
Axel Krüger