Über uns
Wir möchten…
Kinder und Jugendliche auf dem Weg zu einem lebensbejahenden, selbstständigen und verantwortlichen Leben begleiten
Die Kinder und Eltern vorbehaltlos in ihrer Not annehmen
Hilfe zur Selbsthilfe leisten
Tag für Tag unseren Teil zu einer lebenswerteren Welt beitragen.
Dipl. Psych. Birgit Brauer / Stefan Götting
Die Einrichtung für Kinder- und Jugendhilfe im Süden Schleswig-Holsteins
Das Kinder- und Jugendhaus St. Josef ist die größte Einrichtung dieser Art im Kreis Stormarn nördlich von Hamburg. Über 170 festangestellte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sorgen für den Schutz, das Wohl und die persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.
Qualifizierte Fachkräfte als wichtigste Begleiter
In den stationären Wohngruppen leben jeweils acht bis zehn Kinder und Jugendliche zusammen. Die Erzieherteams bestehen in der Regel aus Frauen und Männern, die im Schichtdienst 24 Stunden zur Verfügung stehen. Zu ihnen zählen Erzieherinnen und Erzieher, Diplom-Sozialpädagogen, Sozialpädagogische Assistenten, Gesundheits- und Krankenpfleger, Ergotherapeuten und Heilerziehungspfleger.
Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung
Die Größe der Einrichtung ermöglicht es, die Kinder und Jugendlichen durch zahlreiche Zusatzangebote zu fördern. Im schulischen Bereich sind es individuelle schulbegleitende Hilfen. Sie werden zum Teil in den benachbarten Schulen und auch auf dem Gelände der Einrichtung für diejenigen organisiert, die aus unterschiedlichsten Gründen vorübergehend nicht am Unterricht in einer Regelschule teilnehmen. Zusätzlich werden Nachhilfeunterricht und eine regelmäßige Betreuung an Computerarbeitsplätzen angeboten. Für die Freizeit gibt es die Möglichkeit zur Teilnahme an Sportangeboten innerhalb und außerhalb der Einrichtung, einen Freizeitraum, ein großes Freizeitgelände von 25.000 Quadratmetern für Spiel- und Sportaktivitäten und regelmäßige Ausflüge. Die Angebote werden zum Teil von einem eigens hierfür eingesetzten Freizeitpädagogen organisiert. Alle Gruppen haben mindestens einmal im Jahr die Möglichkeit zu einer mehrtägigen Ferienfahrt.
Geschichte und Auftrag
Die Einrichtung ist geprägt von dem großen Haupthaus im Wendum 4 in Bad Oldesloe. In über 115 Jahren haben sich Erziehungsstile, familiäre Lebensverhältnisse und gesellschaftliche Anforderungen radikal gewandelt. Auf diese Entwicklungen wurde durch Veränderungen in der Konzeption und im pädagogischen Handeln bis auf den heutigen Tag stets aktuell reagiert. In den vergangenen Jahren wurden immer mehr differenzierte und individualisierte Angebote entwickelt, die auf die persönliche Situation des einzelnen Kindes und Jugendlichen abgestimmt sind.
Leitung in christlicher Verantwortung
Über viele Jahrzehnte ist das Kinder- und Jugendhaus St. Josef von Katholischen Ordensschwestern geleitet worden. Dem Gedanken der christlichen Nächstenliebe fühlt sich auch das heutige Leitungsteam verpflichtet. Im Jahre 2006 hat die Diplom-Psychologin Birgit Brauer die Gesamtleitung übernommen. Mit ihr arbeiten Stefan Götting als Erziehungsleiter und in den Aufgabenfeldern Inobhutnahme, Intensiv- und Heilpädagogik verantwortliche Bereichsleitungen im Leitungsteam zusammen.
Leitbild
Das christliche Weltbild und sich ändernde sozialpolitische Forderungen und Bedürfnisse prägen das Kinder- und Jugendhaus St. Josef.
Von jeher stehen der Schutz und das Wohl der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund unserer Hilfen zur Erziehung. Den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie deren Familien wird mit vorbehaltloser Wertschätzung begegnet und sie werden als Persönlichkeiten vor dem Hintergrund ihrer Lebensgeschichte angenommen. Mit hoher Verbindlichkeit und Verlässlichkeit werden die Bewohnerinnen und Bewohner in diesem geschützten Rahmen, solange sie es brauchen, unterstützt und gefördert. Verhaltensauffälligkeiten, Traumata und verschiedene zum Teil originelle „Überlebensstrategien“ können in dieser heilenden Atmosphäre aufgefangen und bearbeitet werden.
Neben klaren Grenzen brauchen Kinder und Jugendliche seelische Sicherheit, Anerkennung und Bestätigung, Freiraum und Verlässlichkeit, realistische Vorbilder, eine altersgerechte Beteiligung, Bewegung und richtige Ernährung, Freunde und eine verständnisvolle Umwelt, Träume und Lebensziele, um sich gesund zu entwickeln.
Beteiligung und Mitgestaltung der Hilfen sowie Hilfe zur Selbsthilfe auf der Grundlage einer lebensweltorientierten Sicht sind wesentliche Aspekte der Arbeitsweise. Dafür wird eine Auswahl pädagogischer Methoden in Anlehnung an therapeutische Erkenntnisse bei fortlaufender Fort- und Weiterbildung der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genutzt.
Langjährig gewachsene Strukturen ermöglichen es, weltoffen zu sein und gleichzeitig gegenüber pädagogischen, sozialen, politischen und rechtlichen Theorien, Veränderungen und Voraussetzungen eine kritische Grundhaltung einzunehmen.
Ziel ist es, Tag für Tag zu einer lebenswerten und solidarischen Gesellschaft beizutragen.
Beschwerdeverfahren und Schutzkonzept
Der Schutz von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen vor grenzverletzendem Verhalten ist ein äußerst wichtiges Anliegen. Der Blick auf die entwürdigenden Erfahrungen, die Kindern und Jugendlichen auch in stationären Einrichtungen der Katholischen Kirche widerfahren sind, lehrt uns, das Undenkbare für möglich zu halten. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aufgefordert, wachsam, kritisch und transparent auf die Wahrung des Wohles der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu achten.
Der „Runde Tisch Heimerziehung“ im Schleswig-Holsteinischen Landtag hält die aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und deren Sorgeberechtigten im Hilfeprozess für einen wichtigen Baustein des Kinderschutzes. Durch unsere Beteiligungsverfahren, die aktive Elternarbeit der Wohngruppen und die regelmäßig stattfindenden öffentlichen Veranstaltungen (Sommerfest, Martinsmarkt etc.) kommt das Kinder- und Jugendhaus den Forderungen dieses Fachgremiums nach.
Als weiteren Baustein unseres Schutzkonzeptes sehen wir unsere Beschwerdeverfahren. Alle Bewohnerinnen und Bewohner dürfen sich mit ihren Nöten an ihre zuständigen Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter und Bereichsleiterinnen und Bereichsleiter wenden. Sollten sie sich dort nicht genügend wahrgenommen fühlen, steht ihnen auch der direkte Weg zur pädagogischen Leitung und Gesamtleitung offen.
Daneben gibt es zusätzlich die Möglichkeit, sich vertraulich an die gewählten Vertrauenserzieher (eine Frau und ein Mann) zu wenden. Für den Fall, dass das Vertrauen in die gesamte Einrichtung nicht gegeben ist, sind die Flyer der Beschwerdestelle für Kinder und Jugendliche, die Ombudsstelle des Landtages, in allen Wohngruppen ausgelegt. Bei der Aufnahme und in den Partizipationsgremien werden die Beschwerdewege aufgezeigt.
Um den Kinderschutz durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten, nehmen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinder- und Jugendhauses St. Josef an einer eintägigen Schulung zur Prävention von sexuellem Missbrauch teil. Sie unterzeichnen bei ihrer Einstellung eine Selbstverpflichtungserklärung, in der sie erklären, dass sie „nicht wegen einer in § 72 a Abs. 1 SGB VIII genannten Straftat verurteilt worden“ sind und dass „auch kein diesbezügliches Verfahren gegen (sie) anhängig“ ist. Sie verpflichten sich außerdem, die Gesamtleitung umgehend zu informieren, sobald ein derartiges Ermittlungsverfahren gegen sie eingeleitet werden sollte. Entsprechendes gilt für den Fall „öffentlich gegen sie erhobener Anschuldigungen.“
Vier Mitarbeiterinnen sind als insoweit erfahrene Fachkräfte qualifiziert.
Bei Einstellung und danach alle fünf Jahre wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein erweitertes Führungszeugnis angefordert.
Geschichte
2017 |
|
---|---|
2016 |
|
2015 |
|
2014 |
|
2013 |
|
2012 |
|
2011 |
|
2010 |
|
2009 |
|
2008 |
|
2007 |
|
2006 |
|
2005 |
|
2004 |
|
2003 |
|
2002 |
|
2001 |
|
2000 |
|
1999 |
|
1998 |
|
1997 |
|
---|---|
1995 |
|
1994 |
|
1992 |
|
1980 |
|
1970 |
|
1955 |
|
---|---|
1946 |
|
1945 |
|
1942 |
|
1903 |
|
1902 |
|
1901 |
|
Grundstein
Versetzung des Grundsteins am 2. Oktober 2010
Es kommt nicht alle Tage vor, dass in einem vor mehr als 100 Jahren gebauten Haus der Grundstein ausgebaut und an anderer Stelle wieder eingesetzt wird. Auslöser für dieses Geschehen im Haupthaus im Wendum 4 war eine Baumaßnahme. Am Anfang stand die Feststellung, dass die historische Tür am Haupteingang den modernen Anforderungen an Sicherheit und Wärmeschutz nicht mehr genügte und dass Gehbehinderte nicht ohne fremde Hilfe das Haus betreten konnten. Ergebnisse aller Überlegungen und Baumaßnahmen sind heute ein barrierefreier Zugang zu unserem Haupthaus mit einer befahrbaren Rampe sowie eine historische Eingangstür, die erhalten werden konnte und sich nach einer fachmännischen Aufarbeitung und Dämmung wieder harmonisch in die Fassade einfügt.
Ungewöhnlich war, dass damit auch eine Versetzung des Grundsteins aus dem Jahre 1902 nötig wurde. Er wäre nach dem Umbau im Eingangsbereich unter der neuen Bodenplatte verschwunden und das schien nicht angemessen. Beim Ausbau des Grundsteins wurde eine Glaspatrone mit einer Urkunde, Zeitungen und Münzen vom Tag der Grundsteinlegung gefunden und vom Archivar des Erzbistums Hamburg geöffnet. Insbesondere die historische Urkunde zeigt die Absichten und Wünsche der Erbauer.
Lesen Sie hier den vollständigen Text der historischen Urkunde aus dem Jahr 1902.
Am 2. Oktober 2010 wurde anlässlich des ersten offiziellen Ehemaligentreffens der Grundstein mit einer neuen Patrone, in die zusätzlich eine aktuelle Urkunde eingefügt wurde, wieder eingesetzt. Die neue Urkunde bezeugt den Grund dieser Wiedereinsetzung des Grundsteins und das bleibende Anliegen, das sich mit unserer Einrichtung verbindet.
Lesen Sie hier den vollständigen Text der neuen Urkunde des Erzbistums Hamburg.