Don-Bosco-Gruppe
Diese Außenwohngruppe für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren befindet sich in einem Einfamilienhaus in Bad Oldesloe, das 2006 vom Kinder- und Jugendhaus St. Josef gekauft und umgebaut worden ist. Hier finden acht Jugendliche Unterkunft und ein Zuhause in Einzelzimmern, verteilt über drei Etagen. Auf jeder Etage befindet sich ein Duschbad, das die Jugendlichen der jeweiligen Etage gemeinsam benutzen. Im Erdgeschoss gibt es eine Gemeinschaftsküche sowie ein großes Wohn- und Esszimmer mit einem Zugang zum eigenen Garten. Hier stehen auch der Gruppenfernseher sowie ein PC für alle Jugendlichen zur Verfügung.
Drei Erzieherinnen und zwei Erzieher begleiten den Alltag der Jugendlichen. Das System der Bezugserziehung greift nach einer anfänglichen Orientierungsphase von vier bis sechs Wochen. Die von den Jugendlichen ausgewählten, ihnen zugeordneten Bezugserzieherinnen und -erzieher gestalten zusammen mit den Jugendlichen die individuellen Hilfen in Zusammenarbeit mit deren Eltern und den zuständigen Jugendämtern.
Die individuelle Hilfegestaltung orientiert sich am aktuellen Bedarf und den Bedürfnissen der Jugendlichen. Ihre Nöte und Erfahrungen kennzeichnen die unterschiedlichsten Hilfen. Elternarbeit ist ein wichtiger Aspekt unserer Hilfen. In Zusammenarbeit mit den Eltern gestalten wir, je nach Zielsetzung, die Umgänge und Besuche der Jugendlichen bei und mit den einzelnen Familienangehörigen.
Der Alltag in der Wohngruppe orientiert sich an den schulischen Stundenplänen oder Arbeitszeiten der Jugendlichen. Je nachdem, wie die Gruppensituation es bestimmt, sorgen die Erzieherinnen und Erzieher für ein warmes Mittag- oder Abendessen. Eine gemeinsame Mahlzeit pro Tag ist verpflichtend. Bis zu zwei Abmeldungen vom gemeinsamen Essen können pro Woche individuell vereinbart werden. Die individuellen abendlichen Ausgehzeiten richten sich nach dem Alter der Jugendlichen. Da ihre Selbstständigkeit in allen Bereichen ein zentrales Anliegen ist, arbeiten wir an den Hilfestellungen für die einzelnen Jugendlichen. Aufgaben werden erklärt, miteinander abgestimmt und in Wochenplänen festgehalten. Bei der Bewältigung der Hausarbeit und Erledigung von Aufgaben werden die Jugendlichen durch alle Erzieherinnen und Erzieher begleitet und soweit notwendig auch kontrolliert.
Die Jugendlichen verfügen über ein eigenes Konto, um den eigenständigen und verantwortungsvollen Umgang mit ihren finanziellen Ressourcen zu üben.
Alle zwei Wochen treffen sich die Jugendlichen mit zwei Erzieherinnen und Erziehern zum Gruppenabend. Hier werden alle Dinge und Besonderheiten des Zusammenlebens besprochen und es wird immer wieder neu versucht, Lösungen für die Fragen zu finden, die das Zusammenleben betreffen. Die Beteiligung am demokratischen Zusammenleben bestimmt die Vorgehensweise an den Gruppenabenden. Es wird jährlich ein Mitglied der Wohngruppe gewählt, das die Belange und Wünsche der Jugendlichen im Jugendparlament der Einrichtung vertritt.
Zu den festen Gruppenaktionen gehört eine jährliche Freizeitfahrt, die gemeinsam nach den Vorstellungen der Jugendlichen geplant und nach Abwägung der finanziellen und organisatorischen Möglichkeiten durchgeführt wird. Es bleibt immer wieder spannend, wie sich die Jugendlichen von Jahr zu Jahr in intensiven Diskussionen auf ein gemeinsames Vorhaben verständigen. Der Alltag ist geprägt von der unterschiedlichen Hilfegestaltung für jeden Jugendlichen. Wir versuchen individuelle Vorgehensweisen zu entwickeln und gemeinsam mit den Eltern den Weg zu gehen. Wir bieten Hilfe bei Problemen, die sich für die Gestaltung des eigenen Lebens ergeben, unterstützen bei der Zielfindung und den immer wieder auftretenden Störungen bei der Erreichung der Ziele. Dazu zählen beispielsweise der Genuss von Alkohol und Drogen oder der Umgang mit Aggressionen und individuellen Problemen. Unser wichtigstes Ziel ist es, die Jugendlichen zu befähigen, das eigene Leben mit all seinen Herausforderungen zu meistern und gestärkt aus den Hilfen herauszugehen.
Jahresbericht 2019
Was gibt es vom Jahr 2019 zu berichten? Fangen wir an mit den Jugendlichen. Kontinuierlich durch das Jahr haben wir „junge Erwachsene“ entlassen oder verselbständigen können. Dadurch ergaben sich viele Um-, Aus- und Einzüge begleitet von den immer wiederkehrenden Gruppendynamiken.
Auch bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ergaben sich neue Perspektiven. Ein Mitarbeiter wechselte nach seiner Elternzeit in eine andere Einrichtung, eine Andere wechselte in eine Gruppe des Haupthauses. Die Engpässe konnten durch vielfache Unterstützung geschlossen werden, die Belastung für alle, Jugendliche und Mitarbeiter, ist zu merken gewesen.
In den Sommerferien 2019 fuhren wir mit acht Jugendlichen in die Freizeit ins Emsland. Dieses Reiseziel hatten sich die Jugendlichen ausgesucht und nutzten dort den angrenzenden See zum mehrfachen Baden und Auspowern beim täglichen Joggen. Eine ganztägige Kanufahrt auf der Hase mit Pausen, Badestopps und vielen „angekündigten Kenterungen“ bei warmen Sonnenschein machten viel Spaß. Des Weiteren erprobten die Jugendlichen ihre Kräfte im Kletterpark und beim Wasser-Ski-Fahren. Nach einer Woche Aktiv-Urlaub in der Jugendherberge Lingen mussten wir wieder nach Hause fahren. Hier erwartete die Jugendlichen noch eine ruhige Ferienzeit, bevor die Schulen ihre Pforten wieder öffneten.
Auch in 2019 haben unsere Jugendlichen eine Reihe von sehr unterschiedlichen Schulen und Ausbildungsstätten besucht. Von der Schule am Masurenweg, Theodor-Storm-Schule, Ida-Ehre-Schule, Jugendaufbauwerk, über die beruflichen Schulen des Kreises Stormarn in Bad Oldesloe und Ahrensburg erstreckte sich eine gute Zusammenarbeit bis hin zum Schultraining in der Schule am Kurpark sowie in der zweiten Jahreshälfte auch die Zusammenarbeit mit den Stormarner Werkstätten.
Jahresbericht 2018
Das Jahr 2018 war wieder ein spannendes. Der längere Ausfall eines Mitarbeiters für fast vier Monate begann gleich am 3.Januar, doch dies war zum Glück die längste Ausfallzeit.
Mehr Unruhe brachten die sechs Aus- und Einzüge von Jugendlichen, sodass die Sommerfreizeit zur Findung der Gruppenstabilität genutzt wurde. Hierbei entstand auch dieses schöne Foto, das am Schweriner Schloss aufgenommen wurde.
Bei warmen Temperaturen wurde täglich in der Ostsee gebadet.
Nach der Freizeit zog noch ein weiterer Jugendlicher aus dem Haupthaus im Wendum zu uns in das Haus der Außenwohngruppe Don Bosco. Um ihm genügend Unterstützung geben zu können, bekamen wir eine weitere Mitarbeiterin für die Wohngruppe zugewiesen.
Das Wirken im Jugendparlament nahm mit der Ankunft der neuen Gruppenmitglieder eine sehr positive Wendung. Nun ist immer ein in der Wohngruppe benannter Jugendlicher bei den Sitzungen als Vertreter anwesend und der Stellenwert, Absprachen zu treffen und gemeinsam Ideen zu entwickeln, ist deutlich gestiegen.
Ab Februar 2018 gab es eine neue Verstärkung im Team. Lisa Andresen arbeitet seit dieser Zeit in der Don Bosco-Gruppe mit. Personelle Veränderungen in der Gruppe zeichneten sich mit den verkürzten Arbeitszeiten unseres langjährigen Kollegen Manfred Foth ab. Schweren Herzens verabschiedeten die Jugendlichen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihn mit einer Kurzfreizeit im Harz. Wir wünschen ihm einen guten Start in der Albatros-Gruppe und bedanken uns für langjährige, gute, tragende Zusammenarbeit. Seit Dezember unterstützt uns Frank Eckhoff als neuer Kollege.
Aber auch einige Renovierungsarbeiten wurden in 2018 durchgeführt. Ein Zimmer in der ersten Etage bekam komplett neue Wand- und Fußbodenbeläge.
Axel Krüger
Kontakt
Birgit Brauer, Gesamtleiterin Telefon: 0 45 31 – 17 35 14 Stefan Götting, Pädagogischer Leiter | Kinder- und Jugendhaus St. Josef Wendum 4 23843 Bad Oldesloe Telefon: 0 45 31 – 17 35 10 Fax: 0 45 31 – 17 35 50 |