Georg-Gruppe
Die Georg-Gruppe ist eine vollstationäre geschlechts- und altersgemischte Wohngruppe und bietet Platz für zehn Mädchen und Jungen vom Schulkind- bis zum Jugendalter. Die Gruppe bewohnt das Dachgeschoss im Haupthaus. Dort stehen sechs Einzelzimmer und zwei Doppelzimmer zur Verfügung. Die persönlich eingerichteten Zimmer bieten den Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit des Rückzuges vom Gruppenalltag und das Wahren der Privatsphäre. Als Gemeinschaftsräume stehen eine Wohnküche und ein Wohnzimmer zur Verfügung. Die Gruppe nutzt häufig das große Außengelände mit diversen Spielmöglichkeiten und einem Fußballplatz zum Spielen und Austoben.
Das Angebot richtet sich an Familien, die in der Regel aufgrund einer aktuellen Belastungssituation eine zeitweilige, manchmal auch längerfristige Entlastung durch eine räumliche Trennung benötigen. Wir bieten ein Zuhause auf Zeit, bei enger Kooperation mit der Herkunftsfamilie oder dem bisherigen Lebensmittelpunkt. Wochenendbesuche werden individuell und gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen, Elternteilen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des jeweiligen Jugendamtes geplant. Die Erzieherinnen und Erzieher nehmen hier eine beratende und unterstützende Rolle ein, um gemeinsam eine tragfähige Beziehung aufzubauen.
Das Team besteht aus sechs Pädagoginnen und Pädagogen mit unterschiedlichen Qualifikationen. Sie verfügen beispielsweise über eine Ausbildung als Reitlehrerin oder als Fachkraft in der systemischen Familienberatung. Unterstützt wird das Team durch eine Hauswirtschaftskraft.
Gearbeitet wird nach dem Bezugserzieher-System, d.h., dass für jedes Kind oder jeden Jugendlichen eine Pädagogin oder ein Pädagoge die fallführende Verantwortung für die Hilfe übernimmt. Dadurch gibt es eine feste Ansprechpartnerin oder einen festen Ansprechpartner für die Kinder und Jugendlichen, ihre Familien und die Institutionen, in denen sie sich bewegen, z. B. in Schulen, Vereinen und bei Ärzten. Durch die kontinuierliche und reguläre Gestaltung des Alltags wird eine geregelte Tagesstruktur mit festem Tagesablauf als haltgebender Rahmen zur Orientierung und Entwicklung gegeben. Eine Doppeldienststruktur an den Schultagen gibt dem Team die Möglichkeit, auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen einzugehen. Sie werden dabei unterstützt, ein Hobby zu finden, und dazu ermutigt, sich in einem Verein sportlich zu betätigen. Sie sollen Möglichkeiten finden, ihre Kreativität zu entdecken oder sich sozial zu engagieren. Zum geregelten Tagesablauf gehören: gemeinsame Mahlzeiten, verbindliche Hausaufgabenzeit, ein überschaubares und altersentsprechendes Regelwerk, gemeinsame Gruppenaktionen, das regelmäßig stattfindende Kinder- und Jugendteam als partizipatorisches Lernfeld und ein wöchentlicher Kinderkochtag.
Jahresbericht der Georg-Gruppe
Wir haben erlebnisreiche Tage in der Gruppe und auf dem Außengelände verbracht. Wir haben Ausflüge unternommen und waren im Sommer auf der Ferienfreizeit. in Dresden Wir möchten mit Euch gerne in glücklichen Erinnerungen schwelgen und nehmen Euch mit auf unseren Highlights-Rückblick im Jahre 2018.
Als wir in unserer Wohngruppe zusammen überlegten, was unsere Highlights waren, kam immer wieder der tolle Sommer zur Sprache. Die Kinder und Jugendlichen der Georg-Gruppe sind richtige „Wasserratten“ und lieben das Baden. Dazu hat dieser Sommer sehr eingeladen, ob ein Ausflug zur Ostsee, Baden im Poggensee oder Tretboot fahren auf dem Ratzeburger See – alle Ausflüge wurden begeistert angenommen. Gerne lassen wir so einen wunderbaren Tag mit einem Picknick oder einem Grillfest auf dem schönen Außengelände im Wendum ausklingen.
Hat das Wetter das Baden draußen nicht zugelassen, sind wir zu den verschiedensten Schwimmhallen der Umgebung gefahren. Besonders beliebt waren dabei die Schwimmbäder mit tollen Rutschen, wie zum Beispiel das Arriba in Norderstedt. Für einige Kinder der Gruppe gab es im Herbst eine Mutprobe und wir sind bei 10 Grad Außentemperatur in der Ostsee Baden gewesen. Diese Möglichkeiten haben wir dank Spenden mit einer Woche in der Ostseereitschule „Lütt Piergorn“ verbringen dürfen. Als wir darüber sprachen, erinnerten wir uns an die tolle Gruppe, denn die Reiterferien haben zwei Erzieher der Georg-Gruppe, sowie ein Praktikant begleitet und wurde gruppenübergreifend angeboten. Die Kinder und Jugendlichen hatten sofort eine hitzige Diskussion, welches Pferd nun das Beste sei und welche Reitlehrerin den besten Unterricht gegeben hat. Bei einem waren sie sich aber einig: Das Versorgen der Pferde, zweimal am Tag Reiten und den Abend am Lagerfeuer oder beim Baden ausklingen zulassen, waren etwas besonders.
Einmal im Jahr fährt die Georg-Gruppe auf Ferienfreizeit. Diesen Sommer ging es für eine Woche Richtung Dresden. Hier hatten wir ein schönes Haus am Rande der Stadt. Von hier aus konnten wir mit der Straßenbahn nach Dresden hineinfahren. Die Gruppe ist auf zwei Wegen nach Dresden gekommen. Eine Gruppe von drei Jugendlichen ist mit der Gruppenleiterin fünf Tage vorher losgeradelt. Zusammen haben sie den Elbe-Radweg ab Magdeburg unsicher gemacht. Übernachtet wurde in Zelten sowie in diversen Kanu- und Bootsclubs am Ufer der Elbe. Die restlichen sieben Kinder und Jugendlichen sind mit einer anderen Erzieherin mit dem Auto hinterhergefahren. Für die Kinder und Jugendlichen ist die Ferienfreizeit ein wichtiger Bestandteil ihrer Hilfe. Aus dem Alltag rauskommen, die Sorgen vergessen und dabei nochmal ganz andere Seiten der Kinder, Jugendlichen und Erzieherinnen kennenlernen. Auf Ferienfreizeiten wächst die Gruppe zusammen.
Es müssen auch nicht immer die großen und teuren Sachen sein, die die Highlights der Ferienfreizeit sind. Ein Junge äußerte sofort, dass sie die Zimmereinteilung selber machen durften, war für ihn das Highlight. Eine Woche ein Zimmer für sich alleine zu haben. Die Mädchen nutzen die Ferienfreizeit genau anders herum und schliefen zu dritt oder viert in einem Zimmer, um nachts noch richtig schön Klönen zu können. Aber auch in Dresden wurde eine Schwimmhalle aufgesucht, um unsere Wasserratten glücklich zu machen. Es gab einen Kinobesuch. Für den ältesten Jungen der Gruppe war dies nicht spannend genug, daher verbrachte er fast 24 Stunden des Tages auf der Skaterbahn und hat dort viele neue Freunde gefunden, mit denen er durch die moderne Technik noch guten Kontakt hält. Der einzige Wehrmutstropfen an der Freizeit war, dass wir bedingt durch den trockenen Sommer nicht grillen durften und den Abend am Lagerfeuer ausklingen lassen konnten.
Der Gruppenalltag an sich ist geprägt durch eine klare Tagesstruktur mit festen Ankerpunkten, wie gemeinsamen Mahlzeiten, Schulbesuch, Ruhezeit und einem überschaubaren Regelwerk. Dabei ist es wichtig, das Individuum jedes Gruppenmitglieds nicht aus den Augen zu verlieren. Aus diesem Grund haben wir mit einem Jugendlichen eine Wanderung durch den Harz gestartet. Jeden Tag ist ein anderer Erzieher zusammen mit dem Jungen einen Teil des Harzer-Hexen-Stieg gewandert, um ihm eine Chance des Beziehungsaufbaus zu bieten. Von anderen Kindern hieß es im Laufe des Jahres Abschied nehmen, aufgrund perspektivischer Änderungen in der Hilfe. Durch die neuen Einzüge standen viele spannende Veränderungen in der Georg-Gruppe an.
Kontakt
Birgit Brauer, Gesamtleiterin Telefon: 0 45 31 – 17 35 14 Stefan Götting, Pädagogischer Leiter | Kinder- und Jugendhaus St. Josef Wendum 4 23843 Bad Oldesloe Telefon: 0 45 31 – 17 35 10 Fax: 0 45 31 – 17 35 50 |